Düsterer Ruhm
Zu den Waffen! bildet den Auftakt zur Serie Düsterer Ruhm. Erzählt wird die Geschichte von Tarrant
Valkener, der mit seinen Freunden zur Feier seiner Volljährigkeit auf seine kämpferischen Fähigkeiten getestet werden soll.
Als Kundschafter einer auf Eroberung erpichten Königin aus dem Norden in ihrer Heimat aufgegriffen werden, werden die drei
jungen Männer von ihrem Baron mitgenommen, der in die Hauptstadt reitet, um die Königin zu warnen.
Mir waren die drei Helden bald ans Herz gewachsen und als erklärter Fantasy Fan war mir auch die Welt in der die
Geschichte spielt, sofort sympathisch. Es gibt dort Zauberer, Elfen, Zwerge und Drachen sowie eine böse Königin, die
die Herrschaft über die Welt erringen will. Besonders die Elfen und Zwerge sind dabei eigenständige Rassen und kein
Abklatsch anderer Bücher. Die ersten dreihundert Seiten des Buches habe ich dann auch ziemlich schnell verschlungen.
Danach stellte sich bei mir das Gefühl ein, der Autor möge doch mal zum Punkt kommen, denn die Helden schienen mir auf
der Stelle zu treten. Da dieses Buch nur den Auftakt zu einer Geschichte bietet, die 25 Jahre später spielt, konnte es auch
kein Ende haben, bei dem viele Probleme gelöst werden, trotzdem gibt es aus diesem Grund nur drei Sterne.
In Der König der Düsterdünen trifft man Tarrant als älteren Krieger wieder, nur das er den Namen
Kedyns Krähe angenommen hat. Zusammen mit dem Elf Entschlossen trifft er auf den jungen Dieb Will, aus dessen Sicht ein
Großteil der Geschichte erzählt wird. Will wird von den beiden auf eine Reise mitgenommen, deren Sinn ihm weitgehend
unbekannt ist, die allerdings viele Kämpfe gegen die Kreaturen der bösen Königin zur Folge hat.
Will war mir bald sympathisch, ebenso wie die junge Generalin Alexia aus Okrannel. Mit der dritten Hauptfigur, dem sehr jungen
und sehr mächtigen Magier Kjarrigan, hatte ich erst meine Probleme. Seine ganze Kindheit war dem Erlernen der Magie gewidmet
und zwar in solchem Maße, dass er völlig weltfremd ist und in der Welt
außerhalb der Magierschule fast völlig
hilflos - trotz all seiner Macht. Aber je mehr er über das Leben lernt, desdo mehr wuchs auch er mir als Herz und da ich
das Buch auch sehr spannend fand, gebe ich ihm vier Sterne.
Nolan ist ein Rechtssprecher, dass heißt, er zieht als Mitglied einer über Ländergrenzen
hinweg tätigen Organisation durch die Welt, jagt Verbrecher und ist Richter und Henker in einem. Seit langer
Zeit schon jagt er den charmanten Gauner Morai, der in zwar immer wieder seine Komplizen erwischen
lässt, selbst
aber entkommen kann. Eines Tages wird Nolan von der Jagd abberufen und in ein Königshaus geschickt, um den
König zu beschützen, der von den Intrigen um ihn herum bedroht ist.
Parallel zu dieser Handlungsebene erfährt der Leser die Geschichte, wie Nolan sein Noviziat absolvierte und
Rechtssprecher wurde. Beide Handlungsfäden sind gut erzählt, teilweise amüsant und sehr schön zu lesen und der Held ist - zumindest mir - sympathisch. Auch fand ich es sehr positiv, das der am Anfang
aufgebaute Glaube an die fast Unbesiegbarkeit des Helden die ganze Zeit durchgehalten wird. Er fällt also nicht
plötzlich aus der Rolle. Einziger "Minuspunkt" an Der Weg des Richters ist, ich fand es nicht so spannend, das ich es nicht aus der Hand hätte legen können...
Die Welt, in der Zum Helden geboren spielt, ist von einer magischen Mauer zweigeteilt. Auf der einen Seite wohnen die
Menschen in einer Umgebung, die im Prinzip dem gleicht, was wir von einer Fantasy Welt erwarten. Auf der anderen Seite der
Mauer herrscht das Chaos. Und das ist durchaus wortwörtlich zu verstehen. Denn im Chaos ist buchstäblich alles
möglich. Wer sich dort aufhält, verändert sich auch die seltsamsten Weisen und nicht immer haben dort die
Naturgesetze Gültigkeit.
Im Chaos leben die Dämonen, deren Ziel es ist, die Mauer einzureißen, die zwischen den beiden Reichen besteht, so
das sich das Chaos auch bei den Menschen ausbreiten kann. Die Menschen versuchen dies natürlich zu verhindern und ihrerseits
dem Chaos Land abzugewinnen.
Cardew war ein großer Held, der viele Siege im Chaos erlangt, bis er eines Tages nicht wiederkehrte. Er gilt als tot,
obwohl niemand so genau weiß, was mit ihm passierte. Lachlan ist Cardews Sohn und wird von seinem Großvater ausgebildet,
damit er eines Tages selbst in die Hauptstadt des Reiches ziehen kann, um für den Kaiser im Chaos zu kämpfen. Doch als
er dort ankommt, überschlagen sich die Ereignisse...
Diese Geschichte ist sehr kurzweilig und das richtige für einen gemütlichen Abend. Die Charaktere sind
sympathisch,
das Buch ist spannend erzählt, aber doch so gradlinig, das ich keine wirklichen Überraschungen beim Lesen erlebt habe.
31.08.02 / © Shainari