Das Schwert der Wahrheit
Als Richard, ein Waldläufer aus dem Westland, nahe der Grenze
die schöne Kahlan trifft, ändert sich sein Leben grundlegend.
Denn Kahlan hat die Aufgabe, den großen Zauberer zu finden, der
der einzige ist, der noch über ein Mittel verfügt,
den gefährlichen und grausamen Magier Darken Rahl aufzuhalten, bevor dieser
die Herrschaft über die Welt an sich reißt.
Richard fühlt sich zu Kahlan hingezogen und hilft ihr ohne zu
zögern und ohne zu ahnen, auf was er sich da einläßt...
Denn am Ende ist er es, dem der Zauberer das Schwert der Wahrheit
überreicht, um damit Darken Rahl zu stoppen. So ziehen in
"Das erste Gesetz der Magie" Richard,
Kahlan und Zedd los, um zusammen ihre Welt zu retten, und doch hat
jeder von ihnen seine Geheimnisse vor den andern, die sie
noch in Schwierigkeiten bringen können...
In "Der Schatten des Magiers" spitzen sich die
Dinge weiter zu. Richard liebt Kahlan, ohne allerdings zu wissen,
wer und was sie wirklich ist, Zedd ist verschwunden und Richard
und Kahlan müssen eins der gefährlichsten Wesen
der Midlands, die Hexe Shota, aufsuchen, um von ihr zu erfahren, wo das
letzte Kästchen der Ordnung versteckt ist - das einzige, was
Darken Rahl noch aufhalten kann.
Diese beiden überaus spannenden und mit
vielen Überraschungen versehenen
Bücher sind meiner Meinung nach die besten der Serie und
sicher lesenswert. Allerdings
sind manche gewaltsamen Szenen sicher nichts für Kinder oder
zarte Gemüter.
Darken Rahl ist tot und Richard und Kahlan wollen bei den Schlammenschen
ihre Hochzeit feiern. Doch bevor es dazu kommt, passieren seltsame
Dinge. Im Palast des Volkes in D'Hara sowie im Dorf der
Schlammenschen taucht ein Screeling, ein Geschöpf der
Unterwelt auf, Richard beginnt unter fürchterlichen Kopfschmerzen
zu leiden und die Schwestern des Lichts tauchen auf, die behaupten,
Richard würde sterben, wenn er sich nicht in ihre Gewalt und
Ausbildung seiner Gabe als Zauberer begibt. Das könnte die
einzige Chance gegen den Hüter der Unterwelt sein, aber es
bedeutet auch, daß Richard Kahlan verlassen muß.
In "Der Palast der Propheten" kommt es zur
endgültigen Auseinandersetzung zwischen Richard und Darken
Rahl, der als Toter im Auftrag des Hüters der Unterwelt
versucht, seinem Herrn auch die Welt der Lebenden einzuverleiben.
Doch für Richard ist dies ein Kampf, in dem er nicht gewinnen
kann. Denn eine Prophezeiung besagt, daß der Hüter
nur dann bezwungen werden kann, wenn Kahlan am Tag der
Wintersonnenwende öffentlich enthauptet wird.
Auch dieser in sich geschlossene Handlungsabschnitt läßt
sich sehr gut lesen, negativ empfand
ich aber die überflüssige
Darstellung von Gewalt und Vergewaltigung im Krieg.
Von einem einfachen Waldläufer im Westland hat es Richard
ziemlich weit gebracht. In "Die Günstlinge
der Unterwelt" macht er sich als neuer Herrscher D'Haras
daran, der Welt den Frieden zu bringen und sie vor der Tyrannei
der Imperialen Ordnung zu bewahren, die alle Magie in der Welt
auslöschen will. Seine Mittel dazu sind radikal: Alle haben
sich ihm und D'Hara zu ergeben, so daß ein Gesetz
für alle gelten kann und jeder etwas zum Schutz von allen
beiträgt.
Mit "Die Dämonen des Gestern" ergibt
sich hier kein so klarer Handlungsabschnitt wie zuvor, aber die
erste Schlacht gegen den Traumwandler, der hinter der Imperialen
Ordnung steht, wird geschlagen. Die Handlung verzweigt immer mehr,
Richard in Aydindril, Zedd und Kahlan auf ihrem Weg in der
Wildnis, Ann und Nathan unterwegs und Verna als neue Prälatin
in Tanimura und springt meist an dem Punkt, wo man unbedingt wissen
möchte, wie es weiter geht. Immer noch
spannend, teilweise amüsant in Richards Versuchen, Mord
Sith umzuerziehen, nehmen die Gewaltdarstellungen
leider auch hier kein Ende.
Drei Fremde tauchen in Aydindril auf. Ein Mann, der angibt, vom
Traumwandler geschickt zu sein, um Richard zu töten, eine
Frau aus dem Westland, die Richard heiraten will, und Richards
Halbbruder Drefan, Sohn von Darken Rahl. Während Richard und
Kahlan noch versuchen, das Durcheinander zu entwirren, passiert ein seltsamer,
grausiger Mord an einer Frau und in der Stadt bricht die Pest
aus. Eine Prophezeiung besagt, daß die Pest nur gebannt
werden kann, wenn Richard und Kahlan den seit 3000 Jahren
verschollenen Tempel der Winde finden - und das können sie nur,
wenn sie ihre Hoffnung auf ein gemeinsames Leben und Liebe opfern...
Irgendwie überrascht diese Forderung den Leser nicht mehr.
Jede Gefahr sah danach aus, als würde eine Prophezeiung
die beiden dazu zwingen, unglücklich zu werden. Da fragt man
sich langsam, warum diese Weissagungen die beiden so unter
Beschuß nehmen. Spannend sind die Bücher immer noch,
aber die Gewaltdarstellung war hier abstoßend
. Ich habe mir danach kein Buch der Serie mehr gekauft und
werde stark überlegen, ob ich das noch mal tue.
Kahlan und Richard haben endlich bei den Schlammmenschen geheiratet. Doch schon am nächsten Tag taucht ein
seltsames Wesen auf, das wie ein Huhn aussieht, aber ganz was anderes ist. Außerdem schwindet die Magie im
ganzen Land. Zed und Ann schicken Richard los, um sein Schwert aus der Burg der Zauberer zu holen, denn sie behaupten,
das er es brauchen wird. Unterwegs stellt Richard allerdings fest, das die Gefahr eine ganz andere ist und größer
als angenommen...
Soweit ist das auch alles ganz gut zu lesen. Nur wechselt immer wieder die Handlung in ein Reich der Midlands, von dem in
den vorherigen Büchern noch nie die Rede war und es wird aus der Sicht von verschiedenen dort lebenden Personen
geschildert, welche Sitten und Bräche dort herrschen. Da Richard und Kahlan natürlich auch noch in das Land
kommen werden, ist das teilweise auch ganz interessant, mir aber eindeutig viel zu langatmig. Die Probleme dieser unbedeutenden
Nebenpersonen interessieren mich nicht genug, um fast das halbe Buch über sie zu lesen. Auch erscheint es mir, das in
"Die Seele des Feuers" die Probleme für Richard unnötig ausgebauscht werden. In vorherigen Bändern handelte er
energischer und vor allem charismatischer...
26.01.2002 / © Shainari